Dr. med. Ildiko Janossy: Haarsprechstunde

Graue Haare sind ein Trost - das bestätigt jeder Kahlkopf.

Haarausfall ist (k)ein Schicksal

Allein die schiere Anzahl an Friseuren zeigt auf, wie wichtig uns unsere Haare sind. Glücklicherweise gibt es mit den Friseuren zugleich einen Berufsstand, der uns auch an unseren schlechten Haartagen gebührend ernst nimmt.

Oft ist es erst unser Figaro, der uns dezent auf einen beginnenden Haarausfall hinweist. Oder wir geraten in Sorge wegen der ungewöhnlich vielen Haare, die beim Kämmen plötzlich übrig bleiben.

Haarausfall ist ein universelles Thema, denn er betrifft so gut wie jeden von uns, wenn auch in sehr unterschiedlichem Maß. Etwa die Hälfte aller Männer leidet zum Teil schon in jüngeren Jahren unter der ausgeprägten Flucht- und Rückzugstendenz ihrer virilen Haarpracht. Auch der Tapferste erbleicht, wenn sein Haarschopf leise weicht. Nicht wirklich ein Trost: selbst in ausgeprägten Fällen bleibt der hintere untere Haarkranz bestehen. Frauen erleben Haarausfall meistens etwas weniger dramatisch, da er nicht so auffällig vonstatten geht. Immerhin bemerken etwa 20 % aller Frauen, dass Kopfhaare klammheimlich verschwinden.

Frauen wie Männer bemerken in diesen Fällen eine genetisch bedingte, von männlichen Hormonen bewirkte und eben zunehmende Verkleinerung des Haarbalgs. Wohlgemerkt: Es sind nicht zu viele oder zu wenig Hormone im Spiel. Auch handelt es sich nicht um eine Krankheit. Bei dieser androgenetischen Alopezie (dem durch männliche Geschlechtshormone bedingten Haarschwund), beobachten wir einen normalen, physiologischen Vorgang, bei dem sozusagen die Natur ihren Lauf nimmt.

Davon zu unterscheiden ist der krankhafte Haarausfall. Er wird in unterschiedliche Formen aufgeteilt.

Einen Verlust der Haare, der mehr oder weniger regelmäßig auf die gesamte Kopfhaut verteilt ist, bezeichnet man als diffusen Haarausfall. Mögliche Ursachen sind unter anderem schwere Krankheiten, Unfälle, Einnahme von Medikamenten, Eisenmangel, Trauer oder Stress. Diffuser Haarausfall ist demnach sehr oft ein Ausdruck von vorübergehenden Störungen.

Ein kreisrunder Haarausfall, die Alopecia areata, zählt wie der weitere Haarverlust in genau umgrenzten Arealen zu der sogenannten umschriebenen Form. Sie ist Ausdruck einer Autoimmunerkrankung. Auch entzündliche Erkrankungen der Kopfhaut wie Kopfschuppenflechte, Ekzeme, Allergien oder aber mechanische Einwirkungen (zum Beispiel ein zu straffer Pferdeschwanz) können zu einem umschriebenen Haarausfall führen.

Sehr schwierig und langwierig zu behandeln ist der vernarbende Haarausfall. Auch hier gibt es unterschiedliche Ursachen wie Autoimmunerkrankungen (chronisch diskoider Lupus erythematodes), bestimmte Formen der Knötchenflechte (Lichen ruber follicularis) sowie chronisch entzündliche Veränderungen der Haarfollikel (z.B. Folliculitis decalvans).

Bei den seltenen genetisch bedingten Erkrankungen, die kurz nach der Geburt oder im Schulalter mit einem massiven Verlust der Kopfhaare, Wimpern und Augenbrauen einhergehen, gibt es leider keine wirksamen Therapiemöglichkeiten.

In der Haarsprechstunde versuchen wir Dermatologen, die Ursache des Haarausfalls einzugrenzen. Ihre Angaben und eine genaue Inspektion der Kopfhaut ermöglichen oft schon oft erste Aussagen. Von Fall zu Fall wird man noch eine Blutuntersuchung vornehmen. Mit einer feingeweblichen Untersuchung, einer kleinen Kopfhautbiopsie, versucht man gegebenenfalls, unklare Befunde zu präzisieren.

Was Ihnen in Ihrer Anstrengung gegen Haarausfall keinesfalls nützt: die besonders von Geschäftemachern angebotene „chemische Haaranalyse“. Die ist wirklich nur für die Gerichtsmedizin (beispielsweise zum Nachweis von Drogen) relevant.

Vom dermatologischen Standpunkt aus sind die Ursachen von Haarausfall zumeist bestimmbar. Die etablierten Behandlungsmethoden sind wissenschaftlich geprüft, praktisch erprobt und in ihrer Wirksamkeit erwiesen. Wie in allen medizinischen Bereichen gibt es durchaus auch Anlässe, sich zu wundern. Doch es gibt nun einmal gegen Haarausfall keine Wundermittel.

Sowohl ein krankhafter als auch ein physiologischer („normaler“) Haarausfall kann sehr erfolgreich behandelt werden. Allerdings zeigen sich die Erfolge oft erst nach einem halben Jahr.

Die Kosten für die Untersuchung und Behandlung eines krankhaften Haarausfalls übernehmen die Krankenkassen. Bei den physiologischen, "natürlichen" Vorgängen – auch, wenn sie sich schon in jungen Jahren entwickeln – besteht seitens der Kassen keine Leistungspflicht.

Meine Kollegin, Frau Dr. Blumeyer, war an der Berliner Charité maßgeblich an der Haarsprechstunde beteiligt. Sie bringt ihre Erfahrung und Kompetenz in die Haarsprechstunde meiner Praxis ein.

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